Seit dem 12. 3. 2021 ist der Erarbeitungsstand des Ortsentwicklungskonzepts in der Gemeinde veröffentlicht.
Die ersten Handlungsempfehlungen liegen vor und die Klein Nordender sind zur Beteiligung bis zum 5. 4. 2021 aufgerufen. Uns allen ist gemein, dass unser Dorf eine Zukunft über 2040 hinaus haben muss. Wir GRÜNE haben uns für das OEK stark gemacht und begrüßen eine öffentliche Diskussion ausdrücklich: Beteiligen Sie sich mit Ihren Beiträgen direkt an die Gemeinde! Sprechen Sie uns gerne an, mailen und schreiben Sie uns!
Wofür wir stehen und in den Gremien stimmen wollen:
1. Wir widersprechen einem geplanten Wachstum von 0,75 % bis 2040.
Selbstverständlich muss die demographische Überalterung des Dorfes in ein ausgewogenes Verhältnis verbessert werden, damit die lebendigen Strukturen erhalten und finanzierbar bleiben. Dafür müssen kleine generationsübergreifende Wohneinheiten in Etagenhäusern gebaut werden. Angesichts begrenzter und immer knapper werdender Ressourcen halten wir eine Entwicklung, die stetes Wachstum voraussetzt, für nicht mehr zeitgemäß. Wie soll das Dorf von 2040 bis 2060 wachsen? Die Landesregierung Schlewig-Holstein plant bereits, den Flächenverbrauch landesweit bis 2030 zu halbieren, bis 2050 auf Null zu reduzieren. Dafür stehen wir dann in der Kommune in der Verantwortung.
2. Wir setzen uns für den Erhalt des dörflichen Charakters ein,
wie von den Gemeindevertretern aller Fraktionen bislang immer wieder gefordert. Dörflicher Charakter bedeutet für uns, dass man nicht nur von Häusern umgeben ist, sondern dass der Blick auch mal in die Weite gehen kann: Weiden mit Kühen und Pferden darauf -, ein kleines Waldstück, das nicht nur dem Auge, sondern auch der Luft, dem Wasser, dem Klima die Möglichkeit zur Erholung bietet. Es geht im aktuellen „Potentialflächenplan“ u. a. um Grundstücke, bei denen jahrzehntelang niemand mehr daran gedacht hat sie zu verändern, jetzt sind sie auf dem Prüfstand, ob sie für Wohnbebauung in Frage kommen.
3. Wir unterstützen die Bebauung im Sinne der Zielsetzung des OEK, günstigen Wohnraum für Junge und Ältere zu bieten.
Standorte für Etagenwohnungen haben wir vorgeschlagen, z.B. auf einem Teil der Lohmannwiese. Hier sehen wir gerade für Senioren die Möglichkeit einer Förderung der Teilhabe durch öffentlich gestaltete Flächen, die Jung und Alt zum Verweilen einladen. Wir fordern ein Verkehrskonzept unter Einbeziehung zukünftiger Bauvorhaben, u. a. auch für naturverbundene Fuß- und Radwege und zur Vermeidung von Flächenversiegelung für Parkflächen bei zukünftigen Bauvorhaben. Fördermöglichkeiten für Ideen und Planung sollen gesucht und genutzt werden, auch wenn es erstmal Zeit kostet.
4. Wir lehnen grundsätzlich eine Bebauung von Waldgebieten, egal ob Innen- oder Außenbereich, ab.
Selbst eine Ersatzpflanzung/ Ausgleichsfläche benötigt Jahrzehnte, um einen vergleichbaren ökologischen Wert zu bieten. Ausnahmen stimmen wir nur zu, wenn ohne eine Bebauung der Flächen die Entwicklung unseres Ortes nachhaltig behindert werden würde.
5. Wir stimmen der Bebauung von Grünflächen im Außenbereich nur zu, wenn es konkrete Gründe gibt,
die für eine Bebauung sprechen, wie z.B. das privilegierte Bauen von Landwirten/ Gärtnern, es sich um bereits existierende Baugebiete handelt oder ein neues Baugebiet dort andere Landschaftsflächen nachweislich schont.
6. Wir unterstützen die Erstellung örtlicher Bauvorschriften, mit der die Gemeinde o. g. Ziele aktiv steuert.
7. Wir unterstützen den im OEK empfohlenen Aufbau eines Ökokontos.
8. Wir unterstützen die Schaffung zentraler Treffpunkte und Begegnungsorte und wünschen im OEK dazu weitere Aussagen, insbesondere zur Sanierungsfähigkeit des Gemeindezentrums.