Bereits das Bürgerforum Klein Nordende hatte sich für ein Ortsentwicklungskonzept eingesetzt. Auch die später gegründete Fraktion GRÜNE und Unabhängige Klein Nordende befürwortete dessen Erarbeitung, die jetzt abgeschlossen ist. Neben Aspekten, die die GRÜNEN durchaus unterstützen, weist das OEK Mängel auf, so dass sie dem Gesamtergebnis nicht zustimmten.
Schon früh im Prozess wurde ersichtlich, dass das mit der Durchführung des OEK beauftragte Planungsbüro WRS ein Wachstum des Dorfes als Dreh- und Angelpunkt der Dorfentwicklung betrachtet. Von den GRÜNEN sowohl schriftlich als auch im Rahmen der Bürgerbeteiligung vorgetragene diesbezügliche Bedenken wurden nicht aufgenommen. Eine von Wissenschaftlern geforderte Reduzierung des Flächenverbrauchs, von der Bundesregierung festgeschrieben in der Deutschen Nachhaltigkeits-strategie, wurde unzureichend berücksichtigt.
Statt dessen wurden „Potenzialflächen“ zusammengetragen, d.h. Flächen, die für eine Neubebauung in Frage kämen. Eine Wohnbebauung mit bezahlbaren, kleinen Wohnungen für Senioren, Singles und Haushaltsgründer befürworten die GRÜNEN unter der Bedingung, dass die „grüne Lunge“ konsequent erhalten bleibt und damit auch der dörfliche Charakter. Der Aspekt, bestehende ältere Einfamilienhäuser für junge Familien attraktiv zu machen und so eine Verjüngung der Einwohner zu erreichen, wurde vernachlässigt. Auch spätere finanzielle Belastungen für die Gemeinde, welche aus Baugebieten l
langfristig resultieren und aktuell ein großes Problem für Klein Nordende darstellen, wurden nicht thematisiert. Der Wachstumsfaktor soll die Auslastung der bestehenden Infrastruktur wie Kindergarten und Schule garantieren. Der Ansatz, die Infrastruktur flexibler zu gestalten und damit an zukünftige Entwicklungen besser anpassen zu können, fehlt.
Die Bürgerbeteiligung hat eindeutig den Wunsch herausgehoben, die Klein Nordende auszeichnende Identität des dörflichen Wohnens im Grünen zu erhalten. Wie das bei kontinuierlichem Zuwachs von Neubebauung inklusive des zunehmenden Verkehrs bis 2040 erreicht werden soll, bleibt offen. Eine Verkehrsbetrachtung wurde spät in Auftrag gegeben, beschränkte sich aber auf die technische Frage, ob die Straßen einen zunehmenden Verkehr aufnehmen könnten. Die Folgen für die Lebensqualität der Einwohner waren nicht Gegenstand der Studie.
Aus Sicht der GRÜNEN wurde die große Chance verpasst, Klein Nordende den Weg in eine ökologische und nachhaltige Zukunft aufzuzeigen.